Stephen King - On Writing

Stephen Kings „On Writing“ #16 Inhalte

16. Oktober 2013
Inhalte

Jetzt ist es also doch passiert. Ich hatte mir fest vorgenommen, mich nicht darum zu kümmern, wie groß die Pausen zwischen meinen Blogbeiträgen sind, aber nun fühle ich mich so wie jemand, der täglich die Enten füttert und dann? Nein, ihr seid natürlich nicht die Enten!

Doch bevor ich noch weiter vom Thema abkomme, zurück zu King und Inhalten, dem nächsten Kapitel in „On Writing“. Ich staune wirklich, dass King sich an dieses Thema wagt. Für mich hat es eigentlich nichts mehr mit „Über das Schreiben“ zu tun. Es ist so, als würde man über Krankheiten und gesunde Nahrung reden und dann plötzlich: Der Mensch! Ja, was? Jeder ist so, wie er ist. Jeder schreibt das, was er kann/mag/will? Aber ich folge hier einfach mal King und seinen Gedanken.

What are you going to write about? Anything you damm well want. Anything at all … as long as you tell the truth.

Wahrheit und Aufrichtigkeit

Die Wahrheit oder: mit Aufrichtigkeit. Vermutlich der schwerste Rat. In Schreibkursen hört man gerne: Schreib über etwas, mit dem du dich auskennst. Nun, äh, Vampire, Trolle, Hobbits, Zauberer? Hallo? Da wäre Vieles nicht entstanden. Viel besser ist Kings Rat: Schreib, was du selbst gerne liest. Für mich gilt das auf jeden Fall. Ich habe schon als Kind am liebsten realistische Geschichten gelesen, weil ich mich mit ihnen am besten identifizieren konnte. Sobald ein Drache oder Zauberer vorkam, war ich frustriert, weil ich mich ausgeschlossen  fühlte. Ich wollte immer das Gefühl haben, die Geschichte könnte direkt neben mir, sofort, in diesem Moment geschehen. Schon historische Romane waren mir zu weit weg.

Schreib, was du gerne liest

Also, schreib, was du gerne liest. King warnt davor – weil es nicht funktioniert – etwas zu schreiben, um anderen zu imponieren, Geld zu verdienen oder weil andere es schon erfolgreich vor dir getan haben. Ich bin nicht so sicher, ob er da recht hat. In gewisserweise funktioniert es nämlich schon. Also kommerziell. Wir kennen alle die Nachfolgeromane von großen Erfolgsgeschichten.

Und es ist sympathisch an King, dass er dieses Nach-dem-Trends-Schreiben komplett ablehnt. Wobei er weiß, dass er zu den Autoren zählt, denen man genau das, also ein Nach-dem Trend-Schreibe oder auch nach Rezept schreiben unterstellt, da er mit schöner Regelmäßigkeit Bestseller produziert. Mich beeindruckt vor allem die konstante Zuverlässigkeit mit der er sie schreibt. Mal ein Bestseller, okay, das kann auch einfach Glück sein, aber jedes der Bücher so erfolgreich? Der Wahnsinn. Kings Rezept:

Write what you like, then imbue it with life and make it unique by blending in your own personal knowledge of life, friendship, relationship, sex, and work.

Erfahrungen

Genau: Erfahrungen. Ich liebe es, Bücher von Menschen zu lesen, die viel erlebt haben. Sie können mir vermutlich alles erzählen, auch Feen- oder Trollgeschichten, da ihre Lebenserfahrung auch bei diesen Themen durchscheint. Daher vielleicht ein Rat, wenn jemand nicht weiß, was er schreiben soll: Erlebe doch erst einmal etwas, über das es sich zu schreiben lohnt. Von mir aus auch: Eigne dir etwas an, über das es sich zu schreiben lohnt. Oder mit King:

What you know makes you unique in some other way. Be brave. Map the enemy’s positions, come back, tell us all you know.

Jetzt weiß ich auch, was ich den Enten sage: Irgendwann muss ich das Brot ja schließlich auch mal hart werden lassen, um euch zu füttern? Klar soweit?!

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