Manhattan Magic
Es gibt einen Tag, vom dem wohl jeder (ab einem bestimmten Alter) genau sagen kann, was er an ihm gemacht hat. Genau – der 11. September 2001. Ich saß oben in meinem Schreibzimmer und habe an einem Filmexposé geschrieben. Interessanterweise weiß ich nicht mehr, worum es da ging, es ist mir komplett entfallen.
Ich erinnere mich nur noch, dass mein Mann ins Zimmer gestürmt kam und sagte: Es sind zwei Flugzeug in die Zwillingstürme gecrasht, das kann kein Zufall sein, die Kinder sehen es gerade in den Kindernachrichten bei Logo.
Okay, ich gebe zu, als erstes hat mich beunruhigt, dass man so etwas in den Kindernachrichten zeigt. Worauf mir im zweiten Moment klar wurde, dass es eine Riesenkatastrophe sein muss, WENN man es in den Kindernachrichten zeigt. Also schnell nach unten, wo die Kinder viel eher als ich begriffen hatten, dass etwas Unglaubliches passiert war. Immerhin waren wir mit ihnen auf einem der Türme gewesen, sie kannten die Aussicht, den Ort, die Dimension, zumindest die älteren.
New York
Ich kenne New York, ich liebe die Stadt, sie kommt für mich gleich hinter Berlin auf meiner Städtehitliste. Eigentlich seltsam, dass ich erst jetzt die Handlung eines Buchs (Manhattan Magic) in diese Stadt verlegt habe. Doch dann war für mich ganz klar, dass ich die große Wunde, die in der Stadt nach dem 11. September 01 klaffte und erst vor kurzem mit dem 9/11 Memorial geschlossen wurde, ansprechen muss. Auch in einem Buch für 12-14 Jährige – logo!
Ich werde mich wohl auch immer an den ersten Besuch am Memorial erinnern. Obwohl es ein stark besuchter Ort ist, ist die Trauer und der Verlust hier sehr spürbar. Neben mir stand ein Vater und erklärte seinem kleinen Sohn, was damals geschehen ist. Seltsam, erst in diesem Moment wurde mir klar, was es für einen New Yorker bedeutet haben muss, was es für seine Kinder, seine Erinnerung bedeutet. Niemals vergessen.
Das ist dann einer dieser goldenen Momente, in denen ich glücklich bin, dass ich diese Gefühle in einem Buch unterbringen kann und sie so teilen darf. Weil es einem danach besser geht. Denn, dass man sich erinnert, heißt noch lange nicht, dass man wirklich begriffen hat, was damals geschehen ist. Wie geht es euch damit?
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